Schallschutz ist beim Hausbau verpflichtend
Für den Bau eines Hauses spielt der Schallschutz eine bedeutende Rolle. Straßen- und Verkehrslärm sowie die Geräuschkulisse, die Nachbarn verursachen, sind wichtige Faktoren im Eigenheim. Ob Mehrfamilienhaus oder Doppelhaus, Geschäftsräume oder Hochhaus – die Schallschutzverordnung DIN 4109 regelt sämtliche Maßgaben für eine bessere Schalldämmung. Was die DIN 4109 enthält, wann sie für Bauherren relevant ist und wie hoch die Kosten für Schallschutznachweise sind, verrät dieser Artikel.
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Schallschutz – Was ist die DIN 4109?
Für den Häuserbau ist der Schallschutznachweis DIN 4109 wichtig, um sicherzustellen, dass den Bewohnern keine Lärmbelästigung von außen droht. Die DIN 4109 gewährleistet die Rahmenbedingungen für Bauherren. Sie zeigt auf, welche Aspekte beim Bau des Eigenheims zu berücksichtigen sind. Der Schallschutznachweis gliedert sich normalerweise in drei Abschnitte:
- Nennung der Qualitätsanforderungen, die der bauliche Schutz vor Schall einhalten muss
- Nennung der Details zur Konstruktion und den baulichen Maßnahmen, die den Schallschutz betreffen
- Nachweis mittels Berechnungen, die die Eignung der baulichen Maßnahmen im Sinne der DIN 4109 bestätigen
Der Schallschutznachweis bezieht sich auf zwei Aspekte des Gebäudes: Es gilt, den Schall von außen (Straßenlärm beispielsweise) gering und den Schallschutz im Inneren eines Hauses (zum Beispiel Lärm durch Nachbarn) möglichst hochzuhalten.
Freistehende Einfamilienhäuser benötigen in der Regel keinen Schallschutznachweis. Bauherren von Reihen- und Doppelhäusern allerdings sollten immer genau hinsehen. Auch bei einer Zwischenwand-Trennung nach Vorschrift ist der Schallschutznachweis nötig und natürlich auch empfehlenswert. Gleiches gilt bei Bauvorhaben in der Nähe von Flughäfen oder viel befahrenden Straßen.
Luftschall und Trittschall – Häuser gegen Schall dämmen
Beim Hausbau spielen der Trittschall und Luftschall eine besondere Rolle. Aus der Physik ist bekannt, dass sich Schall wie eine Welle fortsetzt. Hindernisse im Raum und verschiedene Materialien beeinflussen daher die Ausbreitung von Schall.
Die Luftschalldämmung betrifft vor allem jenen Schall der sich in der Luft verbreitet. Dazu zählen Gespräche, aber auch Musik oder Fernseher. Anders ist es bei der Trittschalldämmung. Dazu gehören vor allem jene Geräusche, die sich durch Treppen und Fußböden ausbreiten.
Wer demnach durch die Wohnung geht, erzeugt Trittschall auf dem Boden. Dieser Schall breitet sich aus, sodass die Geräusche gegebenenfalls in den darunter befindlichen Zimmern hörbar sind. Damit sich der Schall möglichst gering ausbreitet, helfen schalltechnische Mittel beim Bau des Hauses. Diese betreffen die gewählten Materialien für Böden sowie die Wahl passender Türen, Fenster und schalldämmende Methoden für Rohre und Leitungen.
Schallschutz: Nachweis für Türen und Fenster DIN 4109
Der Einbau von DIN 4109 Fenstern und Türen helfen, den Schall aus den Räumen möglichst fernzuhalten. Die Schallschutzklassen DIN 4109 sind dafür ein wesentliches Instrument für den Nachweis. Fenster lassen sich in 3 verschiedene Bauformen einteilen: Einfach‑, Kunststoff- und Verbundfenster. Die Wahl des Fensters entscheidet maßgeblich über den Schallschutz des Gebäudes. Insbesondere Glasscheiben beeinflussen den Schall.
Die DIN 4109 für Fenster gibt insgesamt 6 Schallschutzklassen vor. Diese regeln das Schalldämmmaß der Fenster in Dezibel (dB). Die Schallschutzklasse 1 des eingebauten Fensters liegt zwischen 25 und 29 dB. In der Klasse 6 sind Fenster mit einem Schalldämmmaß von über 50 dB eingeordnet.
Schallschutznachweise für Türen sehen ebenfalls Schallschutzklassen vor. Das Material und die Verarbeitung der Tür sind beim Schutz vor Schall wesentlich. Die jeweilige Schallschutzklasse regelt ebenfalls bei Türen den durchdringenden Schall. Zudem ist bei Türen das Einsatzgebiet bedeutsam:
- Häuser mit mehreren Arbeitsräumen und Wohnungen (zum Beispiel Mehrfamilienhäuser)
- Krankenhäuser u. Ä., Sanatorien/Krankenanstalten
- Beherbergungsstätten (Hotels u. Ä.)
- Schulen und Bildungseinrichtungen
Wann ist ein Schallschutznachweis DIN 4109 erforderlich?
Der Schutz gegen Schall ist bei einem Neubau notwendig. Aber auch Altbauten können unter bestimmten Bedingungen, wie einer Sanierung, einen Schallschutznachweis erfordern. Insbesondere der Schallschutznachweis für Türen und Fenster ist ein wesentliches Kriterium, um die Ruhe in den eigenen 4 Wänden zu beurteilen.
Bei einem Umbau oder einer Sanierung ist das Gutachten zum Schallschutz nötig. Wer einen Neubau plant, kann damit rechnen, dass der Schallschutz innerhalb der Entwurfsplanung zum Thema wird. Im Allgemeinen betrifft dies die Leistungsphase III gemäß der HOAI 2013 (Honorarverordnung für Architekten und Ingenieure).
Da die HOAI für den Schallschutznachweis eine Rolle spielt, ist deutlich, wer diesen speziellen Nachweis erstellt: Statiker, Architekten und Ingenieure richten sich bei ihrem Honorar nach dieser Verordnung. Den Schallschutznachweis erstellen deshalb Ingenieurbüros.
Kosten für einen Schallschutznachweis
Die Kosten für Schallschutznachweise nach DIN 4109 hängen von den Baukosten ab. Die Wahl der Baumaterialien für die Wände, die Dimensionierung von Räumen sowie die Fenster, Türen und Böden entscheiden maßgeblich über die Baukosten. Zudem beeinflussen die Größe und Anzahl der Fenster den Schallschutz gegen Außenlärm gemäß DIN 4109 und damit die Kosten für den Schallschutznachweis.
Schallschutz im Wohnungsbau DIN 4109 zusammengefasst
Beim Hausbau ist der Schallschutznachweis wichtig für Bauherren. Er ist Teil vom Bauantrag und die Frage, wann ein Schallschutznachweis zu erstellen ist, ist elementar für das Bauvorhaben. Die DIN 4109 richtet sich hauptsächlich an Neubauten. Allerdings können auch Altbauten einen Nachweis für Schallschutz erfordern. Speziell bei Sanierungen oder Umbauten kann der Schallschutznachweis bedeutsam werden.
Der Schallschutz bei Fenstern und Türen ist in Schallschutzklassen geregelt. Die DIN 4109 enthält die Mindestanforderungen, die beim Einbau von Fenstern und Türen an den Schallschutz zu berücksichtigen sind. Ingenieurbüros kümmern sich bei Bedarf um den Schallschutznachweis. Dabei orientieren sich die Kosten für Schallschutznachweise an der Honorarverordnung HOAI sowie an dem Umfang des Bauvorhabens.
Verfasst am 27. Juni 2019. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
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