Geschossaufstockung sollte mit Statiker:in geplant werden
Familienzuwachs, mehr Arbeitsräume, Platz für Entfaltung – Es gibt viele gute Gründe für eine Geschossaufstockung. Doch ist die Umbaumaßnahme immer möglich? Muss die Statik neu berechnet werden? Im Folgenden erhalten interessierte Bauherren alle wichtigen Informationen rund um die Geschossaufstockung.
Bauen Sie im Bestand?Planungspaket kostenlos anfragen.
Geschossaufstockung – Was ist das?
Der Name verrät bereits viel: Bei der Geschossaufstockung wird ein bestehendes Gebäude um ein zusätzliches Geschoss erweitert. Dafür gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten:
- Erhöhen der Dachneigung
- Erhöhen der gemauerten Außenwand (Kniestockerhöhung)
- Aufsetzen einer neuen Etage
Welche Maßnahme im Einzelfall sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese sollten Bauherren zu Beginn eingehend prüfen, um zu schauen, welche Variante die meisten Vorteile mit sich bringt.
Was ist beim aufstocken zu beachten?
Wer eine Geschossaufstockung plant, muss vor allem 3 Aspekte beachten: Machbarkeit, baurechtliche Vorschriften und die Statik.
Machbarkeit: Eignet sich das Gebäude für eine Aufstockung? Diese zentrale Frage steht zu Beginn eines jeden Projektes. Grundsätzlich sind die meisten Bestandsgebäude für eine Aufstockung geeignet. Flachdächer bieten zum Beispiel die Möglichkeit, Wohnraum durch Aufstellen des Daches zu gewinnen. Auch eine Kniestockerhöhung ist häufig möglich. Dass die Grundkonstruktion eine gesamte neue Etage trägt, ist hingegen nicht immer der Fall. Oft sind dazu verstärkende Konstruktionen erforderlich.
Baurechtliche Vorgaben: 3 Meter höher, ein schwarzes Dach und möglichst viel Grundfläche – leider sind die Wünsche von Bauherren in Deutschland nicht immer realisierbar. Bebauungspläne und baurechtliche Vorgaben regeln unter Umständen, wie viele Etagen, welche Farben und welche Wohnflächen erlaubt sind. Deshalb ist für alle Geschossaufstockungen, bei denen die Bausubstanz verändert oder neu gestaltet wird, eine Baugenehmigung erforderlich. Entsprechende Anträge bearbeitet das Bauamt. Dort erhalten Bauherren auch weitere Informationen zur Situation vor Ort.
Statik: Trägt das Haus ein weiteres Stockwerk? Diese Frage ist elementar, wenn es um die Aufstockung geht. Eine entsprechende Beurteilung trifft ein Statiker. Wichtige Grundlage dafür sind die Original-Baupläne. Eventuell ist eine Vor-Ort-Begutachtung erforderlich.
Umbau mit oder ohne Statiker/Architekt?
Ist für die Geschossaufstockung ein Statiker notwendig? Zwar ist jeder Umbau anders, doch grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein professioneller Tragwerksplaner dringend zu empfehlen ist. Er beurteilt, ob die geplanten Maßnahmen die Statik verändern und ob die bestehenden Wände die neuen Lasten tragen. Bei Bedarf erarbeitet er ein Konzept, um die erforderliche Standsicherheit herzustellen. Ob ein Architekt nötig ist, richtet sich nach den Ansprüchen an den Umbau. Ist ein außergewöhnlicher Entwurf gewünscht? Dann ist ein Architekt die erste Adresse. Er übernimmt zudem die Bauleitung und entlastet damit den Bauherren. Andererseits erzeugt der Spezialist weitere Kosten.
Vorteile einer Geschossaufstockung
Warum ist eine Geschossaufstockung mit Statiker überhaupt sinnvoll? Die Gründe sind individuell, doch folgende Argumente werden immer wieder genannt:
- Mehr Wohnraum zu einem günstigen Preis
- Kurze Bauphasen
- Überschaubare Baukosten
- Bauen im Bestand ist meist möglich, ohne dass die Bewohner das Haus verlassen müssen
- Aufwertung bestehender Immobilien
- Interessante bauliche Maßnahmen sind realisierbar
Kosten einer Geschossaufstockung
Was kostet eine Geschossaufstockung? Leider ist das nur schwer zu beantworten. Grundsätzlich ist ein Umbau deutlich günstiger als ein Neubau, weshalb viele Bauherren diese Variante präferieren. Wie teuer die Aufstockung wird, hängt jedoch entscheidend vom Umfang ab.
Hilfreiche Tipps: Kosten sparen beim Umbau
Während die Kosten für den Statiker zur Geschossaufstockung dazugehören, gibt es an anderer Stelle viel Potential zur Einsparung. Hier einige hilfreiche Tipps:
- Der Innenausbau ist größtenteils in Eigenleistung möglich. (Gesetzliche Vorgaben zu elektrischen Installationen beachten!)
- Es gibt Fördermittel für Aufstockungen. Voraussetzung ist nach Energieeinsparverordnung eine Verbesserung des energetischen Standards der Immobilie. Bei einem energieeffizienten Dachausbau kommen beispielsweise die Förderprogramme 152 (Kredit) sowie 430 und 431 (Zuschüsse) der KfW infrage.
- Eine moderne Dämmung der obersten Etage spart zudem Heizkosten. Bauherren sollten daher auf eine entsprechende Umsetzung achten.
Alternativen zur Geschossaufstockung
Trotz verschiedener Optionen ist eine Geschossaufstockung nicht immer möglich. Das ist jedoch kein Grund, auf mehr Wohnraum zu verzichten. Oftmals bietet das Bestandsgebäude oder der Bebauungsplan interessante Alternativen. Bei alten Gebäuden ist zum Beispiel ein einfacher Dachausbau eine fast immer realisierbare Lösung. Ebenso sind Anbauten beliebte und sinnvolle Maßnahmen für mehr Wohnraum. Ein Architekt oder Statiker kann dazu ausführlich beraten.
Verfasst am 1. Juli 2019. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
Meinungen
4,93 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 74 Bewertungen (156 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:
SF aus Rheine
5.00 von 5 Sternen
Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
ShopVoter-1799822
ShopVote
5.00 von 5 Sternen
Über uns
Die ESTATIKA GmbH ist ein bundesweit tätiges Ingenieurbüro für Objektplanung, Tragwerksplanung, Bauphysik und Energieberatung.
Dipl.-Ing. (FH)
R. Sithamparanathan
Ansprechpartner
Energieberatung/Statik
Dr.-Ing.
Christoph Ebbing
Ansprechpartner
Fördermittel/Objektplanung
Unsere Keyfacts:
- Projekte
- 1.400+
- Berufsjahre
- 15+
- Mitarbeiter:innen
- 10+
Qualifikationen
Unser Ingenieur-Team besteht aus qualifizierten Fachplaner:innen mit je 15+ Berufsjahren und einem (Fach)Hochschulabschluss, sowie Eintragungen in mehreren Ingenieurkammern und weiteren Qualifikationen:
Leistungen
Fachplanung aus einer Hand. Folgende Leistungen bieten wir Ihnen für Ihr Bauvorhaben an – gerne auch als Paket: