Kosten vergleichen – sind Bauträger günstiger?
Wir bekommen in Gesprächen mit angehenden Bauherren immer wieder mit, dass als Kostenvergleich die Angebotspreise von Bauträgern genannt werden. Anders als Architekten und Ingenieure versprechen Bauträger den Bauherren im Vorfeld der Planung bereits eine Sicherheit bei den Kosten. In diesem Artikel möchten wir Ihnen erklären welche Folgen dies für den Bauherren hat.
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Option A: Der Gang zum Bauträger
Ein Bauträger kauft ein Grundstück, erarbeitet ein umsetzungsfähiges Konzept und vermarktet das Grundstück inklusive Planung und Ausführung. Die Übergabe des Grundstücks an den Käufer erfolgt in der Regel nach Fertigstellung. Er agiert somit als Zwischeninvestor. Die versprochene Sicherheit bei den Kosten, lassen sich Bauträger jedoch auch bezahlen. Um den Kalkulationsaufwand gering zu halten werden Gebäude gerne in Modulbauweise (oder Fertigteilbauweise) angeboten.
Option B: Der Gang zum Architekten/Ingenieur
Bei der Zusammenarbeit mit mehreren Planern, einem Generalplaner (Planung), mehreren Bauuunternehmen, oder einem Generalunternehmen (Bau) vereinbaren Bauherren mehrere einzelne Verträge mit den Projektbeteiligten. Im Unterschied zum Bauträger werden Planer und Bauunternehmen für eine Dienstleistung bzw. ein fertiges (Hand-)werk bezahlt. Sie arbeiten teilweise auch für Bauträger, sofern diese die Planung oder Ausführung nicht selbst erbringen können. Im Unterschied zum Bauträger müssen Bauherren beim Gang zum Architekten vorab ein Grundstück besorgen. Für die Suche nach einem Grundstück kann ein Immobilien-Makler beauftragt werden. Dann schließen Bauherren einen Maklervertrag ab.
Bauträger kosten weniger – Stimmt oder stimmt nicht?
Die vorherigen Erläuterungen zeigen, dass der Vergleich hinkt. Im Unterschied zu dienstleistenden Ingenieuren und Architekten verdienen Bauträger ihr Geld mit dem Kauf und Verkauf eines Grundstückes. Genau wie private Bauherren auch müssen Bauträger in der aktuellen Marktlage einen großen Aufwand betreiben um ein Grundstück zu finden. Sie gehen mit einer Zwischenfinanzierung in ein finanzielles Risiko. Dieses Risiko lassen Sie sich vom späteren Hauseigentümer bezahlen. Dies würde zunächst den Eindruck erwecken, dass Bauträger teurer sind als bei einer eigenständige Grundstücksbeschaffung und Bebauung.
Bauträger können jedoch, da sie in der Planung und Ausführung häufig mit den gleichen Architekten und Bauunternehmen zusammenarbeiten (teilweise Modulbauweise anbieten), die Planungs- und Baukosten niedrig halten. Ob dadurch langfristig das Investment für den Bauherren vorteilhaft ist wird unter Architekten und Ingenieuren oft kritisch beäugt.
Vielfach haben Bauherren allerdings gar nicht die Wahl zu entscheiden, welches Modell eigentlich günstiger ist. Bauträger sind beispielsweise oft in der Lage ein größeres finanzielles Risiko einzugehen. Sie beschäftigen sich hauptberuflich mit dem Baurecht, oder sind gut vernetzt um exklusive Angebote zu erhalten. Private Bauherren hingegen profitieren von kommunalen Vorgaben, wodurch in neuen Baugebieten die Grundstücke nur von Privatpersonen gekauft und bebaut werden dürfen. Ein zumindest spürbarer Wettbewerb um Grundstücksflächen entsteht so häufig nicht.
Fazit: Bauträger oder Architekt: Der Vergleich der Kosten hinkt!
Die Kosten eines privaten Neubauvorhabens sind im Kern nicht mit dem Full-Service Paket eines Bauträgers vergleichbar. Der Unterschied ergibt sich durch die Beschaffung und dem Verkauf des Grundstücks (der Immobilie) und den damit verbundenen Risiken des Bauträgers.
Wenn Sie sich in Ihrer Region auf ein Bauträgermodell angewiesen fühlen empfehlen wir Ihnen darauf zu achten, wer sich hinter dem Bauträgerangebot verbirgt. Weiterführende Analysen wie Bonitätsprüfungen, Besichtigungen von Referenzprojekten, Analyse der Kundenzufriedenheit, Gutachten zur Baubeschreibung sind möglich. Überlegen Sie sich dabei gut, ob die genannten Analysen Ihre Skepsis tatsächlich beseitigen können. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist für viele Bauherren ein wichtiger Baustein bei einem so großen Investment.
Ein Bereich, in dem Bauträger weniger häufig aktiv sind, ist das Bauen im Bestand. Hier ist weiterhin architektonische, ingenieurseitige und handwerkliche Expertise gefragt. Wie in unterschiedlichen Studien erläutert (Beispiel1), gehen auch wir davon aus, dass Umbau, Anbau, Umnutzungen und Aufstockungen in Zeiten der Nachhaltigkeit (Senkung des Flächenverbrauchs) und der großen Anzahl existierender Wohngebäude auch weiterhin ein großes Potential für private Bauherren darstellen wird.
Verfasst am 21. Dezember 2021. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
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