Neubau mit Keller – alle Vorteile auf einen Blick
Früher Standard, heute Seltenheit: der Keller. Aus Kostengründen entscheiden sich viele Bauherren beim Einfamilienhaus (EFH) gegen ein Untergeschoss. Dabei haben die Kellerräume zahlreiche Vorteile, die sich zum Teil erst während des Wohnens erschließen. Dann ist es jedoch zu spät, denn eine nachträgliche Unterkellerung ist (so gut wie) unmöglich. Die wichtigsten Argumente für einen Neubau mit Keller sind daher hier zusammengefasst.
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Größter Pluspunkt: mehr Raum bei gleicher Grundfläche
Am offensichtlichsten ist der Zugewinn an Raum, wenn ein Einfamilienhaus mit Keller realisiert wird. Bei einem typischen Neubau lässt sich ein zusätzliches Geschoss mit 50 bis 100 Quadratmetern gewinnen. Auch wenn die Bauherren diesen Platz nicht sofort benötigen, kann er später als Ausbaureserve wertvoll sein – zum Beispiel wenn sich die Kinder ein eigenes Refugium im Haus wünschen.
Dieser Vorteil macht sich nicht zuletzt bei kleinen Grundstücken bezahlt. Der Keller vergrößert die Nutz- oder Wohnfläche des Hauses, ohne dass die Eigentümer mehr Quadratmeter vom Garten opfern müssen. In vielen Neubaugebieten ist zudem die Höhe des Hauses im Bebauungsplan festgelegt. Wer sich mehr Raum wünscht, kann in solchen Fällen nur nach unten bauen statt weiter nach oben.
Viele weitere Vorteile im Detail
Trotz der Vorteile entscheiden sich viele Bauherren mittlerweile gegen einen Keller. Oftmals bedauern sie diese Entscheidung jedoch, denn die Nachteile von kellerlosen Häusern offenbaren sich erst mit der Zeit. Zum Beispiel bietet das Haus keinen Platz für Gartengeräte, Fahrräder oder die Werkstatt. Die müssen wahlweise in der Garage unterkommen oder im Schuppen, sofern vorhanden. Im Allgemeinen ist der Keller die wohl eleganteste Lösung.
Ein ähnliches Problem betrifft die Haustechnik, die Waschmaschine und Co. Diese Geräte müssen ebenfalls im Haus untergebracht werden. Mit dem Hauswirtschaftsraum geht meist ein komplettes Zimmer im kostbaren Erdgeschoss verloren. Indirekt schafft der Keller damit nicht nur Platz im Untergeschoss, sondern hält auch Wohnraum frei.
Das EFH mit Keller bietet mehr Raum für …
Der Keller bietet zudem Platz für Dinge, die sich im übrigen Wohnraum schwer integrieren lassen. Da der Wunsch nach einem eigenen Raum für Freizeit oder Beruf meist erst einige Jahre nach dem Neubau aufkommt, bedauern viele Bauherren das Fehlen eines Kellers. Wer in ein Untergeschoss investiert hat, kann hingegen folgende Dinge problemlos realisieren:
- Werkstatt/Hobbyraum
- Vorratskeller (kühl und lichtgeschützt)
- Eigene Sauna
- Heimkino
- Kellerbar
… die Liste lässt sich noch lange fortsetzen. In jedem Fall ist reichlich Platz für Nutzräume oder privaten Luxus vorhanden.
Das Kostenargument: Ist ein Keller beim Neubau wirklich teuer?
Also: Was spricht gegen einen Keller? Am häufigsten werden hier die Mehrkosten genannt. Tatsächlich ist die Unterkellerung eine gewisse Investition. Je nach baulicher Gegebenheit beträgt die finanzielle Mehrbelastung bei einem Keller im Vergleich zur Bodenplatte jedoch nur etwa 20.000 bis 30.000 €.
Wer eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellt, sollte zudem die Folgekosten berücksichtigen, die ein Keller gegebenenfalls einspart. Als Ausbaureserve ist er zum Beispiel meist günstiger als der Dachgeschoss-Ausbau. Wer später einen Geräteschuppen baut, um Gartentechnik oder Möbel zu lagern, muss ebenfalls einige Tausend € investieren. Nicht zuletzt ist der Verlust von Wohnraum durch Haustechnik im Erdgeschoss ein Kostenfaktor, der bei einer späteren Vermietung spürbar wird. Auf lange Sicht ist ein Keller daher oftmals eine günstige und sinnvolle Lösung.
Stichpunkt Marktwert: Ein Keller kostet mehr, bringt aber auch einen höheren Wert. Unterkellerte Einfamilienhäuser lassen sich erfahrungsgemäß teurer wieder verkaufen, Fachleute gehen von einem 10 % höheren Marktwert aus. Es gibt daher einen echten Gegenwert für die Investition.
Mit den Füßen im Wasser? Keller bei hohem Grundwasserpegel
Ein weiterer Kritikpunkt, der früher gegenüber Kellern eingebracht wurde, war die Feuchtigkeit. Der Vorwurf: Im Untergeschoss ist es immer nass und das belastet die Bausubstanz. Früher mag das in Regionen mit hohem Grundwasserpegel zugetroffen haben, heute ist das Argument allerdings unhaltbar – die modernen Ausbauvarianten machen es möglich.
Der Keller eines zeitgemäßen Neubaus lässt sich auf verschiedene Arten abdichten. Eine etwas veraltete Methode ist die Schwarze Wanne, bei der das Haus mit einer dicken Bitumenschicht gegen Wasser geschützt wird. Moderner ist die Weiße Wanne. Hierbei werden Kellerwände aus einem speziellen wasserdichten Beton gegossen. Dieses Verfahren hat viele Vorteile. Damit es seinen Zweck erfüllt, sollte es von einem erfahrenen Bauingenieur begleitet werden, der sich um die Bauphysik kümmert. Auch hier lassen sich Kosten sparen, den Bauherren können ihren Statiker frei wählen!
Keller günstig bauen lassen
Gut zu wissen: Ein Einfamilienhaus mit Keller lässt sich mit verschiedenen Maßnahmen günstiger gestalten. Zum Beispiel entscheiden sich die meisten Bauherren dafür, das Untergeschoss zunächst nicht auszubauen. Ohnehin sind die Ansprüche an Nutzräume geringer als an Wohnräume, was die Gestaltung anbelangt. Wer möchte, kann sich später immer noch dazu entscheiden, einen Teil des Kellers als Arbeits- oder Kinderzimmer umzugestalten. Eine weitere Möglichkeit ist es, Eigenleistungen im Rahmen der Bauphase zu erbringen. Wer handwerklich geschickt ist, kann sogar beim Kellerbau selbst Hand anlegen. Das sollte allerdings immer in enger Rücksprache mit der Bauleitung geschehen. In einer guten Lage lässt sich ein hochwertig ausgebauter Keller zudem als Wohnraum vermieten, wenn der Platzbedarf der Eigentümer abnimmt. Wohnen im Souterrain ist dank der modernen Möglichkeiten beim Bauen mittlerweile ebenso komfortabel wie im übrigen Haus. Es spricht also viel dafür, den eigenen Neubau vom EFH mit Keller zu planen.
Verfasst am 8. Juli 2021. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
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