Was kostet der Umbau meines Hauses?
Sie mögen die Charakteristik von Altbauten, haben ein Haus geerbt, das Haus befindet sich in einem schlechten Zustand, die Kinder sind aus dem Haus, oder Sie wollen einfach Ihren Grundriss optimieren. Sie überlegen nun umzubauen, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen. Wir kennen dieses Problem und möchten Ihnen in diesem Artikel einen Leitfaden an die Hand geben, damit Sie einen Umbau grob planen und die Kosten schätzen können.
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Was möchten Sie mit einem Umbau erreichen?
Stellen Sie sich als erstes die Frage, welches Ziel Sie mit dem Umbau eigentlich verfolgen. Wir haben Ihnen ein paar Fragen zur Formulierung Ihrer Ziele vorbereitet:
- Soll Ihr Haus (außen, oder innen) schöner aussehen?
- Stört Sie etwas an der Raumaufteilung?
- Möchten Sie den Energieverbrauch, oder den Energiebedarf senken?
- Benötigen Sie mehr Wohnraum?
- Möchten Sie einfach Ihren Wohnstandard erhöhen?
Welche baulichen Maßnahmen sind eigentlich notwendig?
Wenn Sie wissen welches Ziel sie verfolgen lässt sich im zweiten Schritt die Frage beantworten, welche Maßnahmen erforderlich werden. Erstellen Sie eine Liste mit Hilfe eines Brainstormings und sammeln Sie Ihre Ideen. Hier ein Beispiel:
Ziele | Maßnahmen |
“Ein schöneres Haus” | Fassade umgestalten (außen)Neue Bodebeläge (innen) |
“Offene Raumgestaltung” | Wände abreißen |
“Geringere Heizkosten” | Fassade dämmen,Heizung austauschen |
“Mehr Platz in der Küche” | Wände abreißen,Wintergarten anbauen |
“Eine gescheite Küche” | Küche austauschen |
Das Aufschreiben in einer Liste hilft, um sich einen Überblick über die oft verschiedenen Ideen zu verschaffen. Schreiben Sie erst die Ziele auf und anschließend die jeweiligen Maßnahmen. Oft fallen dabei Überschneidungen auf, um mehrere Ziele gleichzeitig und effizient verfolgen zu können.
Wie erarbeite ich mir ein Gesamtkonzept?
Nachdem Sie sich zu jedem einzelnen Ziel ihre Gedanken gemacht haben schauen Sie sich anschließend Ihre Liste gesamtheitlich an. Wie zuvor erläutert, lassen sich einzelne Maßnahmen gut kombinieren. Identifizieren Sie Überschneidungen und erstellen daraus ein für Sie zunächst schlüssiges Gesamtkonzept. Klarheit über das Gesamtkonzept hilft bei der Kommunikation mit Architekten und Ingenieuren. Diese können Ihnen darauf aufbauend oft noch Tipps geben und die Planung zielgerichtet ausarbeiten. Beispiel:
Sie planen die Fassade umzugestalten. Bei der Umgestaltung soll der Dämmwert erhöht werden. An einer Seite planen Sie eine Öffnung für eine Schiebetür um einen Zugang zu einem neuen Wintergarten zu schaffen. Der Wintergarten soll den Wohnraum vergrößern und dabei Platz für eine offene Küche mit Wohnzimmer schaffen.
Wie lässt sich das Gesamtkonzept umsetzen?
Ob ihr Umbauprojekt umsetzbar ist oder nicht hängt im Kern von zwei Kriterien ab.
- Ist der geplante Umbau baurechtlich erlaubt?
- Können Sie den Umbau finanzieren?
Die baurechtliche Umsetzbarkeit können bauvorlageberechtigte Architekten und Ingenieure einschätzen. Alternativ besteht die Möglichkeit bei den zuständigen Behörden nachzufragen, oder sich selbst speziell in die örtlichen Bauvorschriften und die Bauordnung einzulesen. Genehmigungskritisch ist im vorliegenden Beispiel der Anbau eines Wintergartens, sowie die Umgestaltung der Fassade. Sicherheitsbedenken entstehen zudem beim Abriss der Wände für die geplante, offene Raumgestaltung. Hier empfehlen wir Ihnen einen Statiker (Bauingenieur) hinzuzuziehen. Gehen wir davon aus, dass Ihr Haus in NRW steht dürften Sie bei einem klassischen Einfamilienhaus (EFH) einen Wintergarten mit maximal 30 m² (Außenmaß) anbauen. Hinsichtlich der Fassade sind die örtlichen Bauvorschriften (zum Beispiel im Bebauungsplan, bzw. städtebaulichen Gestaltungssatzungen) zu prüfen. Sofern Sie keine außergewöhnlichen Experimente wagen und sich an die örtlichen Bauvorschriften halten (sofern vorhanden) entstehen nach einem Austausch mit den Baubehörden eher selten baurechtliche Probleme.
Die Finanzierbarkeit Ihres Umbauprojektes ist wiederum abhängig von Ihrem verfügbaren Budget, Ihren Ansprüchen und dem Umfang der Maßnahmen. Dazu ist gegebenenfalls der Abruf von Fördermittel bei der KfW Bank möglich. Für einzelne Umbauarbeiten können Sie auch bei Banken verschiedene Erfahrungswerte erfragen. Rechnen Sie die Kosten der einzelnen Maßnahmen zusammen.
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Für das oben genannte Beispiel sind kostentechnisch vor allem die Größe des Anbaus, der Zustand des Hauses und der vorgesehene Ausstattungsstandard wichtige Kenngrößen. Wir empfehlen Ihnen bei der Budgetierung mindestens mit zwei Werten (einem Regelfall und einem Worst-Case) zu rechnen, damit Sie später nicht vor ungeahnten Überraschungen stehen. Freuen Sie sich lieber, wenn Sie am Ende noch Budget für ein paar Extras in der Küche übrig haben anstatt Abstriche einräumen zu müssen.
Wer kann mir bei der konkreten Planung und beim Umbau helfen?
Baurechtliche Fragen können Architekten und Ingenieure für Sie klären. Im Zweifel wird eine Bauvoranfrage gestellt. Kostenschätzungen bei Umbaumaßnahmen sind deutlich schwieriger als im Neubau. Hier kommt es noch stärker auf die individuellen Umstände an. Wir empfehlen Ihnen dazu entweder Architekten oder Ingenieure, bzw. erfahrene Bauunternehmen anzusprechen. Bauunternehmen geben Ihnen häufig auch Empfehlungen beim Innenausbau, ob beispielsweise ein Statiker bei einem Wanddurchbruch notwendig ist.
Fazit: Erst planen, dann umsetzen
Einen Umbau zu planen bedeutet neben der technische Umsetzung auch die baurechtliche und wirtschaftliche Umsetzung zu bedenken. Handwerklich sind viele Lösungen denkbar. Sie sind jedoch nicht immer baurechtlich, oder aufgrund zu hoher Kosten umsetzbar. Erstellen Sie also am besten zunächst ein eigenes Konzept und gehen anschließend zu einem Fachexperten.
Verfasst am 20. Dezember 2021. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
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