Wanddurchbruch und Tür einsetzen
Sie wohnen schon eine Weile in Ihrem Haus und wollen eine Veränderung? Vielleicht haben Sie gerade ein gebrauchtes Haus gekauft und die Einteilung der Räume gefällt Ihnen nicht? Es gibt viele Gründe für einen Wanddurchbruch (und Tür einsetzen). Machen Sie einfach aus zwei kleinen Räumen einen großen Raum und erhalten dadurch mehr Wohnqualität. Auch die kleine Tür in den Garten stört Sie schon länger. Ersetzen Sie die einfache Tür durch ein größeres Türelement und genießen Sie die Helligkeit in Ihrem Wohnzimmer. Wenn Sie nun voller Enthusiasmus zu Hammer und Meißel greifen, ist das die falsche Option. Wir erklären Ihnen, dass Sie nicht jede Wand einfach durchbrechen können.
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Die Mauern und die Statik des Hauses
Alle Wände in einem Haus bilden ein Tragsystem, das sich im Gleichgewicht befinden muss. Allen einwirkenden Kräften, die von innen und außen kommen, muss das Gebäude standhalten. Die einzelnen Wände haben verschiedene Funktionen:
- Außenwände – Sie sind in erster Linie tragfähig, standsicher und dauerhaft. Sie bieten einen optimalen Schall- und Brandschutz. Im Sommer halten sie die Hitze fern und im Winter die Kälte. Ferner sind sie ein Schutz gegen Regen und regulieren die Luftfeuchtigkeit.
- Tragende Innenwände – Sie dienen dem Abtrag der Lasten, unterteilen Räume und sorgen für den Raumabschluss.
- Nicht tragende Wände – Nichttragende Innen- und Außenwände dürfen keine Lasten aus anderen Bauteilen aufnehmen und weiterleiten. Allerdings sollen sie Lasten, die auf sie einwirken auf tragende Bauteile abtragen.
Warum ein Mauerdurchbruch ungeahnte Konsequenzen haben kann
Ein Mauerdurchbruch bei einer tragenden Wand, gefährdet immens die Tragfähigkeit des ganzen Gebäudes. Schwere Setzungsschäden können die Folge sein. Wird beispielsweise eine tragende Wand im Keller durchbrochen, ist es möglich, dass sich im ersten Stock eine Tür nicht mehr öffnen lässt.
Doch auch bei nichttragenden Wänden ist ein Mauerdurchbruch nicht so ohne weiteres möglich. Zwischenwände bei älteren Gebäuden gehen manchmal über mehrere Geschosse durch. Wenn Sie hier mit Hammer und Meißel rangehen, beschädigen Sie die komplette Wand bis nach unten. Das kann sich katastrophal auswirken. Nichttragende Wände leiten auch Kräfte des Windes und Einwirkungen von Erdbeben ab, als aussteifende Funktion.
Beauftragen Sie einen Statiker für den Wanddurchbruch mit Tür einsetzen
Es ist also nicht so einfach, eine Wand durchzubrechen und eine Tür einzusetzen. Da auch nichttragende Wände eine Funktion haben, sollten Sie in jedem Fall einen Statiker beauftragen. Suchen Sie sich bequem online einen erfahrenen Statiker, der Ihnen ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Er muss sein Büro nicht in Ihrer Umgebung haben, ihm reichen die Entwurfspläne des Architekten für seine statischen Berechnungen. Eine Kontaktaufnahme per Telefon und E‑Mail muss allerdings möglich sein. Statische Probleme lassen sich meist lösen, denn dafür beauftragen Sie einen Experten. Denn nur mit einem Tragwerksplaner gelingt Ihnen ein risikofreier Mauerdurchbruch. Die Kosten eines Statikers sind bedeutend günstiger, als aufwendige Reparaturkosten bei fehlender Standsicherheit des Hauses.
Das ist beim Mauerdurchbruch zu beachten
Bevor Sie eine tragende oder aussteifende Wand durchbrechen, müssen Sie Stahlstützen als erste Maßnahme anbringen. Durch den Durchbruch ist der Kraftfluss von der Mauer in den Baugrund unterbrochen und die Tragfähigkeit des Gebäudes ist nicht mehr gewährleistet. Bevor Sie jedoch die Stahlstützen anbringen, informieren Sie sich aus welchem Material der Fußboden und die Decken bestehen. Beispielsweise halten Decken aus Gipsbetonplatten der Belastung durch die Stütze nicht stand. Die gleiche Situation haben Sie bei einem Dielenboden oder einem schwimmenden Estrich. Wenn Sie Bohlen unter die Stützen unterlegen, verteilen Sie die Last. In diesen Fällen kann Sie Ihr Statiker beraten.
In jedem Fall müssen Sie tragende Teile in den Decken wie Stahlträger oder Holzbalken abstützen. Ihr Statiker sagt Ihnen auch, ob Sie die Mauer oberhalb der Durchbruchstelle fixieren müssen. Damit der Kraftfluss in diesem Fall nicht unterbrochen wird, müssen Sie oberhalb des geplanten Mauerdurchbruchs quadratische Öffnungen durchbrechen. Anschließend schieben Sie tragfähige Holzbalken durch diese Öffnungen. Stahlstützen sichern die Holzbalken.
Die einzelnen Schritte beim Wanddurchbruch und Tür einsetzen
Wollen Sie eine neue Tür in der Mauer einbauen, müssen Sie beim Mauerdurchbruch systematisch vorgehen.
- Zuerst zeichnen Sie die Umrisse der neuen Tür an die Wand
- Öffnung für Sturz durchbrechen
- Sturz in die Öffnung legen
- Fugen mit Mörtel ausfüllen
- Laibung begradigen
Der Kraftfluss darf beim Durchbrechen der Mauer nicht unterbrochen werden. Vorher müssen Sie daher einen Sturz oberhalb der Öffnung einbetonieren. Diese Stürze gibt es im Baustoffhandel als Betonfertigteil in verschiedenen Größen. Der Sturz muss ca. 50 Zentimeter länger als die Türöffnung sein, denn jeweils ca. 25 Zentimeter rechts und links dienen als Auflager. Bei dem Ausschlagen der Sturz- und der Türöffnung sollten Sie immer von oben nach unten arbeiten. Als Werkzeug eignen sich Hammer und Meißel oder spezielle elektrische Werkzeuge, die Sie im Baustoffhandel ausleihen können wie Abbruchhammer oder Meißelhammer. Etwas Feingefühl ist beim Ausbrechen der Steine gefragt, sonst lockern sich mehr Steine als vorgesehen. Sollte dies der Fall sein, setzen Sie den Sturz ein und mauern die zusätzlich ausgebrochenen Steine wieder ein.
Bei schmalen nicht tragenden Wänden brauchen Sie nur einen Sturz einmauern. Tragende Wände sind immer dicker. In diesem Fall brauchen Sie zwei nebeneinanderliegende Stürze. Zuerst brechen Sie die Öffnung für einen Sturz aus und mauern diesen anschließend ein. Bei dem zweiten Sturz machen Sie es genauso. Wenn Sie die zwei Stürze nacheinander einbauen, geht auch die Tragfähigkeit der Wand nicht verloren. Allerdings warten Sie mit dem zweiten Sturz, bis der Mörtel des ersten Sturzes abgebunden und tragfähig ist. Der Sturz wird mit Zementmörtel oder Kalkzement einbetoniert. Diese Materialien sind druckfest. Mit der Fugenkelle pressen Sie diese Materialien in alle Fugen rings um den Sturz. Löcher rings um den Sturz füllen Sie mit kleinen Bruchstücken und Mörtel aus.
Nach dem Einbau des Sturzes warten Sie am besten bis die Materialien getrocknet sind. Das kann unterschiedlich lange dauern.
- Trocknungszeit Zementmörtel: Ein Zementmörtel ist innerhalb weniger Stunden trocken. Eine mechanische Belastung ist allerdings noch nicht möglich. Da im Zement viel Wasser enthalten ist und er von innen nach außen trocknet, dauert die Trocknungszeit ca. 5 Stunden pro Zentimeter Materialstärke. Die Aushärtungszeit beträgt zwei bis 3 Tage.
- Trocknungszeit Kalkzement: Nach kurzer Zeit ist der Kalkzement trocken. Belastbar und ausgehärtet ist er ca. nach einem Tag pro Millimeter Schichtdicke.
Nachdem der Sturz vollständig ausgehärtet ist, schlagen Sie die Mauer unterhalb des Putzes nach Ihren Umrissen heraus. Lockere Steine kleben Sie mit Mörtel wieder rein und verputzen anschließend die Laibung. Wenn Sie ein begabter Heimwerker sind, gelingt Ihnen das Projekt “Wanddurchbruch und Tür einsetzen” bestimmt. Sie sollten jedoch einen Statiker zwecks Analyse vorab mit einbeziehen.
Verfasst am 6. September 2019. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
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