Dachterrasse mit Statiker planen

Dachterrasse planen: Hilft die Statiker:in?

Es ist der Traum schlechthin, von der eige­nen Dachter­rasse über die Stadt in das Land zu schauen. Den Son­nenun­ter­gang zu genießen, die küh­le Frische des Mor­gens, weitab von Abgasen und Luftver­schmutzung. Da lässt sich Freizeit genießen. Die Frage ist, was ist zu berück­sichti­gen, welche Über­legun­gen sind zu tre­f­fen, welche Pro­fes­sion­is­ten brauchen Sie?

Bevor es an die Planung geht: Erste Vorüberlegungen

Der erste Gedanke bet­rifft die Finanzen. Der Dachaus­bau zu ein­er Dachter­rasse ist finanziell kein Kinder­spiel. Das wächst sich zu einem kosten­in­ten­siv­en Vorhaben her­an. Diese Punk­te soll­ten die Basis Ihrer Pla­nung sein:

  • Real­is­tisch betra­chtet, wie oft wer­den Sie die Ter­rasse tat­säch­lich nutzen? Das ist abhängig von der Lage, von der langfristi­gen Wet­ter­en­twick­lung, vom direk­ten Umfeld.
  • Mit wie vie­len Stun­den Son­nen­schein im Jahresmit­tel kön­nen Sie rech­nen?
  • Wozu ist die Ter­rasse gedacht, welche konkrete Nutzung ist vorge­se­hen?
  • Ist die Investi­tion wert­steigernd, wird Ihre Immo­bilie dadurch mehr wert?

Wenn diese Vor­fra­gen für Sie gek­lärt sind, ist die Art und Weise des Baues zu bes­tim­men. Abhängig vom Bud­get ist zu pla­nen, ob die Terasse über­dacht sein soll oder nicht, und wie der Zugang zur Ter­rasse real­isiert wer­den kann (durch das Dach, über eine außen­liegende Treppe)?

Sprechen Sie mit dem Bauamt in Bezug auf die Baugenehmigung für eine Dachterrasse

Als Besitzer ein­er Dachter­rasse sind Sie nicht nur den Wolken näher, son­dern schauen gle­ich­sam von oben in die Gärten und Woh­nun­gen der umliegen­den Häuser. Aus dem Grund ist eine Bau­genehmi­gung vorgeschrieben. Um die zu erlan­gen, engagieren Sie einen Architek­ten oder einen als bau­vor­lage berechtigten Bauin­ge­nieur, der Sie bei der Ein­re­ichung unter­stützt. In eini­gen Bun­deslän­dern kann bei kleineren Bau­vorhaben auch ein qual­i­fizierten Handw­erksmeis­ter mit ein­er kleinen Bau­vor­lage­berech­ti­gung unter Umstän­den die Bau­un­ter­la­gen ein­re­ichen.

Der Bauantrag ist nur voll­ständig mit dem Nach­weis, dass die sta­tis­chen Anforderun­gen an das Dach erfüllt sind. Däch­er sind in aller Regel nicht für Dachter­rassen aus­gelegt, die erhe­bliche Mehrbe­las­tun­gen bedeuten. Diese Punk­te müssen gek­lärt sein:

  • Wie hoch ist die zu erwartende Eigen­last. Zu berück­sichti­gen sind Kon­struk­tion, Auf­bau, Begrü­nung, etc.
  • In welch­er Größenord­nung bewe­gen sich die Nut­zlas­ten (die Men­schen, Möbel, die Pflanzen).
  • Mit welchen Umwelt­las­ten ist zu rech­nen (Schnee, Wind, Wass­er).

Das alles prüft der Sta­tik­er und erstellt ein Gutacht­en, aus dem her­vorge­ht, ob Ihr Dach, Ihre Immo­bilie ins­ge­samt, diesen Las­ten gewach­sen ist. Sollte sich her­ausstellen, dass bauliche Adap­tierun­gen erforder­lich sind, wird der Sta­tik­er bzw. Trag­w­erk­s­plan­er Sie kom­pe­tent berat­en.

Dachstruktur und ‑zustand für die Dachterrasse überprüfen

Eine Dachter­rasse greift erhe­blich in die beste­hen­den Struk­turen ein. Das Dach wird geöffnet, muss möglicher­weise zusät­zlich gestützt wer­den. Das sind die Auf­gaben für Dachdeck­er und den Zim­mer­mann. Deren Hil­fe brauchen Sie nur dann nicht, wenn Sie eine fix und fer­tige “Schachtel” auf einem Flach­dach platzieren. Die gröb­sten, nachträglichen Bauschä­den bei Dachter­rassen verur­sachen nicht fachgerechte Abdeck­un­gen und Dich­tun­gen. Wenn die Entwässerung nicht voll­ständig erfol­gt, sich Sick­er­wass­er ansam­melt, dann ist nicht nur die Dachter­rasse gefährdet, son­dern die gesamte Immo­bilie in Mitlei­den­schaft gezo­gen.

Zusammenfassung und Resümee

Der nachträgliche Bau ein­er Dachter­rasse ist ein kost­spieliges und aufwändi­ges Pro­jekt. Begin­nend mit der Bau­pla­nung und dem Ein­re­ichen der Pläne sind diese Pro­fes­sion­is­ten bei Ihrem Pro­jekt erforder­lich:

  • Pla­nung, Bau­genehmi­gung beantra­gen: Architekt, Bauin­ge­nieur
  • Sta­tis­che Pla­nung und Gutacht­en: Sta­tik­er, Trag­w­erk­s­plan­er
  • Dachöff­nung, Über­bau, Schließung: Zim­mer­mann, Dachdeck­er
  • Abflüsse (Regen, Schmelzwass­er): Spen­gler für Regen­rin­nen und Dache­in­fas­sun­gen
  • Elek­trik­er, weil Sie Licht brauchen
  • Heizung­stech­niker, weil Sie nicht frieren sollen
  • Lüf­tung­stech­niker, damit Sie Som­mer und Win­ter ein angenehmes Raumk­li­ma haben
  • Dieser Ratgeber wurde verfasst am 25. Oktober 2019. Die darin enthaltenen Informationen können veraltet oder fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar.

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    Andere Leistungen werden leider nicht mehr angeboten.