Fachwerkhäuser und deren Material

Fachwerkhäuser mit dem richtigen Material sanieren

Fach­w­erkhäuser gel­ten als Schmuck­stücke unter den Immo­bilien. Alt­baut­en benöti­gen heutzu­tage ver­stärkt eine Sanierung. Denn die Bauweise und heuti­gen Ansprüche passen nicht automa­tisch zusam­men. Hier erfahren Sie, wo das Prob­lem liegt und welche Mate­ri­alien Sie bess­er mei­den, wenn Sie ein Fach­w­erkhaus sanieren wollen. Zusät­zlich ver­rät dieser Artikel, inwiefern ein Sta­tik­er für Fach­w­erkhäuser hil­fre­ich sein kann.

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Besonderheit Fachwerkhaus – Das passende Material für die Sanierung

Fach­w­erkhäuser haben sich bere­its zur Jung­steinzeit als Behausung etabliert. Sie basieren auf den soge­nan­nten Stän­der­baut­en oder Pfos­ten­baut­en, die vor­wiegend durch Querverbindun­gen eine hohe Sta­bil­ität erlangten: Ein Natursteinsock­el und diag­o­nal ver­laufende, hölz­erne Ver­stre­bun­gen ver­steifen das Fach­w­erk und sor­gen für Stand­sicher­heit.

Zugle­ich sor­gen die ver­wen­de­ten Mate­ri­alien dafür, dass die Kon­struk­tion zwar fest ste­ht, aber auch flex­i­bel ist. Zu den üblichen Kennze­ichen von Fach­w­erkhäusern gehören deshalb die fol­gen­den Bestandteile:

  • Steinsock­el als Fun­da­ment
  • Umlaufende Fußschwelle
  • Tra­gen­des Stän­der­w­erk
  • Das Gebäude waagerecht aussteifende Riegel
  • Zum Abstützen und schrä­gen Ausstei­fung Kopf­bän­der sowie Streben
  • Rähm bzw. Rahmholz für den oberen Abschluss der Wände sowie als nutzbare Auflage für Dach- und Deck­en­balken

Dieser grundle­gende Auf­bau eines Fach­w­erkhaus­es machte Sta­tik­er zu früheren Zeit­en prak­tisch über­flüs­sig. Denn die Ver­stre­bun­gen inner­halb des Gebäudes sorgten bere­its für eine her­vor­ra­gende Sta­bil­ität. Zudem sind die Häuser so gebaut, dass sie Feuchtigkeit und Wind­las­ten gut stand­hal­ten kön­nen. Speziell die Kopf­bän­der und zusät­zlichen Streben sor­gen dafür, dass sie Wind­las­ten bess­er aushal­ten. Allerd­ings sind heutzu­tage die ener­getis­chen Anforderun­gen an den Alt­baut­en gewach­sen.

Die geset­zlichen Anforderun­gen und indi­vidu­ellen Bedürfnisse sor­gen oft dafür, dass es im Fach­w­erkhaus Prob­leme gibt. Ins­beson­dere die erhöhte Feuchtigkeit ist hier zu nen­nen. Damit Sie diese Schwierigkeit­en beim Sanieren vom Fach­w­erk ver­mei­den, lohnt sich die Auseinan­der­set­zung mit den Baustof­fen.

Holzbalken, Lehm, Natursteine und Ziegel – typisch Fachwerkhaus

Holz und Lehm sind die bewährten Mate­ri­alien im Fach­w­erkhaus. Diese natür­lichen Baustoffe bee­in­flussen vor allem die ener­getis­chen Eigen­schaften des Haus­es. Sel­tener find­en sich Natursteine oder Ziegel als Fül­lun­gen für die soge­nan­nten Gefache (d. h. für die Zwis­chen­räume zwis­chen den Holzbalken). Dabei bieten diese Baustoffe einen deut­lichen Vorteil im Ver­gle­ich zu mod­er­nen Bau­ma­te­ri­alien.

Der größte Vorteil fach­w­erk­spez­i­fis­ch­er Baustoffe liegt in ihrer porösen Struk­tur begrün­det. Dadurch kön­nen sie ein­er­seits her­vor­ra­gend Feuchtigkeit aufnehmen, ander­er­seits diese wieder effizient abgeben. Alt­baut­en sind bekan­nt für ein erhöht­es Maß an Zugluft. Eine Sanierung mit einem Trag­w­erk­s­plan­er kann beson­ders dann notwendig sein, wenn spez­i­fis­che Män­gel vor­liegen.

Fachwerkhäuser-Statik: Helfen Tragwerksplaner bei der Sanierung?

Typ­is­che Män­gel, die eine Sanierung erforder­lich machen, bein­hal­ten beispiel­sweise Holzfäul­nis. Aber eben­so kom­men Schädlinge (v. a. Haus­bock, Hauss­chwamm, Nagekäfer) und eine min­der­w­er­tige Schalldäm­mung, Wärmedäm­mung sowie man­gel­hafter Brand­schutz infrage. Damit das Fach­w­erkhaus den mod­er­nen Vorschriften entspricht, kann ein Sta­tik­er bei der Beurteilung der Bestandteile unter­stützend wirken.

Ins­beson­dere, wenn die Wände schief sind oder sich die Deck­en durch­biegen, lohnt sich der Kon­takt mit einem Inge­nieur für Baus­ta­tik. Ein Trag­w­erk­s­plan­er kann Ihnen dabei helfen, das Fach­w­erk zu über­prüfen. Dazu gehören vor allem die Außen­wände, Gefache und Stän­der­w­erk. Die Schä­den sind außer­dem für die Däm­mung bedeut­sam.

Fachwerk sanieren – Bausubstanz beurteilen lassen

Für die Innendäm­mung eines solchen Haus­es eignen sich Holz­faserdämm­plat­ten und Lehm aus­geze­ich­net. Der Vorteil ist dabei, dass die Dämm­stoffe im Fach­w­erk beson­ders saugfähig sind. Gle­ichzeit­ig sind sie dif­fu­sion­sof­fen – die Luft kann dem­nach bess­er zirkulieren als bei anderen, abgeschlosse­nen Däm­m­ma­te­ri­alien. Dadurch hal­ten diese Dämm­stoffe die Feuchtigkeit vom Holz fern. Opti­mal funk­tion­iert eine solche Däm­mung übri­gens in Verbindung mit ein­er Wand­heizung.

Luft­dichte Ver­schlossen­heit des Fach­w­erks gilt es somit zu ver­mei­den. Dazu gehört beispiel­sweise auch der Ein­satz von Dreifachisolier­gläsern oder Silikon. Damit solche Fehler bei der Alt­bausanierung nicht passieren, sind Experten gefragt. Speziell die Tragfähigkeit des Fach­w­erkhauses lässt sich durch einen kom­pe­ten­ten Sta­tik­er beurteilen. Zugle­ich kann der Trag­w­erk­s­plan­er eine wertvolle Unter­stützung in Sachen Brand­schutz, Wärmeschutz und Schallschutz bieten.

Fazit – Fachwerkhäuser fachmännisch sanieren

Bei ein­er Sanierung kann let­z­tendlich eine ganze Menge schiefge­hen. Denn die Sanierung vom Fach­w­erk geht mit vie­len bautech­nis­chen Beson­der­heit­en ein­her. Dabei gel­ten alte Fach­w­erkhäuser dur­chaus als eigen­willig: Natür­liche Mate­ri­alien wie Holz und Lehm schützen aber das Bauw­erk.

Das richtige Fach­w­erk­ma­te­r­i­al ver­ringert dementsprechend effizient das über­mäßige Ein­drin­gen von Feuchtigkeit. Speziell die alten Fach­w­erkhäuser prof­i­tieren von der porösen Struk­tur ihrer ver­baut­en Mate­ri­alien. Dadurch sind sie ener­getisch weniger in sich abgeschlossen, sodass prinzip­iell eine erhöhte Luftzirku­la­tion in Wohn­räu­men möglich ist.

Beson­dere Vor­sicht ist bei schiefen Wän­den oder sich biegen­den Deck­en geboten. Fach­leute wie Sta­tik­er und Architek­ten helfen in diesem Fall, die Sta­tik vor der Sanierung des Fach­w­erks zu über­prüfen. Auf diese Weise sind Bauher­ren gut gerüstet, um die Fach­w­erkhäuser fach­män­nisch dem mod­er­nen Anspruch anzu­gle­ichen.

  • Verfasst am 4. Oktober 2019. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:

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    Diplom-Ingenieur (FH)<br>R. Sithamparanathan

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