Zehn Argumente – Bauen mit Planungsteam (Generalplaner)
Die Bundesarchitektenkammer und das Berliner Institut Spreefeld haben mehr als 1.000 Bauherr:innen befragt und herausgefunden, dass private Bauherr:innen mit einer Architekt:in als Ansprechpartner:in bessere Erfahrungen gesammelt haben als mit einem Bauträger. Warum ist das so? Der Frage möchten wir auf den Grund gehen und haben zehn Argumente gesammelt, die für eine Arbeit mit Architekt:innen, bzw. einem engagierten Planungsteam (einem sogenannten Generalplaner) sprechen. Auf geht‘s!
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1. Projektkosten
Beim Hausbau werden vor allem private Bauherr:innen das erste Mal mit hohen Kreditsummen, sowie Planungs- und Baukosten konfrontiert. Bereits zu Beginn stellt sich die Frage, ob Planungs- und Bauleistungen direkt gesamtheitlich vergeben werden sollen oder nicht. Mit der Gesamtvergabe geht einher, dass Bauträger sich vertraglich über ein langen Zeitraum binden und entsprechende Risikoaufschläge einkalkulieren. Günstiger ist in der Regel die Einzelvergabe. Zum Beispiel könnte man Planung und Bau voneinander trennen.
Beim Bau können dann alle Gewerke einzeln ausgeschrieben und vergeben werden. Bei jedem Gewerk kann das wirtschaftlichste Angebot gewählt werden.
2. Bauverträge
Bauträger schalten sich in vielen Fällen im Grunde nur zwischen dem Vertrag der Bauherr:innen und der Handwerker:innen. Das Einholen und Prüfen der Angebote, die Überwachung der Gewerke, das Risiko des Haftungsausfalls und eine Gebühr für die Vermittlung werden bei Ihrem Gesamtangebot als Zuschlag gegenüber dem Bauherr:innen berechnet. Alternativ können Sie als Bauherr:in die Verträge direkt mit den Handwerksbetrieben abschließen. Auf Basis einer abgestimmten Planung lassen sich auch gute Bauunternehmen finden.
3. Handwerkerauswahl
Bauträger arbeiten immer mit den gleichen Bauunternehmen als Nachunternehmen zusammen. Auswahl auf die Entscheidung eines geeigneten Bauunternehmens haben sie dabei nicht. Bauen Sie mit einem unabhängigen Planungsteam können Sie frei entscheiden.
4. Individualität
Bauträger definieren frühzeitig, wie ein Gebäude gestaltet sein soll. Sie können aber auch selbst an der Planung mitwirken und infolgedessen zunächst nur die genehmigungsrechtlich erforderlichen Planungsleistungen vergeben. Änderungen sind möglich, hingegen sind Bauträger tendenziell festgefahren bei der individuellen Gestaltung und Materialwahl.
5. Leistungsumfang
Bauträger sind gerade in der Bauphase daran interessiert, möglichst schnell die Handwerksleistungen zu erbringen, die gemäß anfänglicher Vertragsvereinbarung notwendig sind. Was genau eingebaut wird, ist häufig in Leistungsbeschreibungen nur schwammig definiert. Begriffe wie “hochwertig” oder “nach aktuellem Standard” sind unprofessionell und Erfordern eine subjektiven Bewertung. Wir empfehlen Ihnen, Ausschreibungstexte von Bauträgern querlesen zu lassen und die Leistungsbeschreibungen zu prüfen. Alternativ können Sie auch direkt das Leistungsverzeichnis von einer unabhängigen Planungspartner:in erstellen lassen.
6. Vertrauen
Am Markt ist zu beobachten, dass einige Bauträger damit werben, dass keine Planungskosten entstehen. Das ist fachlich nicht korrekt. Nahezu jedes Bauvorhaben wird individuell beantragt. Selbst Fertighäuser müssen auf einem Lageplan verortet und die Abstandsflächen eingezeichnet werden. Die Standsicherheit ist den jeweiligen Standort in Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten wie Wind- und Schneelast und Baugrundgüte zu prüfen. Auch der Wärme- und Brandschutznachweis ist auf die Ausrichtung des Hauses anzupassen. Gerade Generalplanungsbüros wissen das. Seriöse Planungsteams weisen frühzeitig darauf hin um Transparenz zu schaffen.
7. Spezialitäten
Jede Unternehmensberatung empfiehlt den Unternehmen, sich auf eine Kernexpertise zu konzentrieren. Der Grund dafür ist, dass man davon ausgehen muss, nicht alle Geschäftsfelder besonders gut zu können. Darauf aufbauen könnte man ja auch argumentieren, dass man die Planung den Planungsexpert:innen und die Ausführung der einzelnen Handwerksexpert:innen überlässt. Und falls erforderlich sucht man sich für die Gesamtkoordination eben auch eine Spezialist:in.
8. Unabhängigkeit
Ein Bauträger ist interessiert daran, gute Leistungen zu einem günstigen Preis anzubieten. Bauträger verdienen also daran, wenn ein Gebäude am Ende kostengünstig hergestellt wird. Ein unabhängiges Planungsteam hingegen verdient keinen Cent daran, wenn ein Gebäude günstiger in der Herstellung ist. Es ist also eine Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen vorhanden. Für Architekt:innen und Ingenieur:innen steht in der Regel die Qualität im Vordergrund. Sie muss in Einklang mit dem vorgegebenen Budget gebracht werden.
9. Haftungsrisiken
Planen und Bauen Sie mit einem Bauträger, werden Zahlungspläne für das gesamte Projekt vereinbart. Geht der Bauträger insolvent, steht vor Ihnen ein unfertiger Bau. Bei der Direktvergabe an einzelne Handwerker haben Sie zwar auch keine Garantie, dass ein Unternehmen die Insolvenz anmelden muss. Das Risiko, dass schlagartig alle Unternehmen ausfallen ist jedoch deutlich geringer.
10. Qualitätskontrollen
Ein Bauträger bietet Planungs- und Bauleistungen aus einer Hand an. Das klingt erst einmal gut. Trennen Sie jedoch das Planen vom Bauen, besteht die Möglichkeit, dass Planer:innen die Ausführung kontrollieren. So fordert es vielfach auch die Bauaufsicht. Das bietet dem Laien eine Chance, fachkundige Expert:innen die Situation vor Ort bewerten zu lassen. Kommen das Planungsteam und die Ausführenden aus einem Unternehmen, gibt es Interessenskonflikte die dazu führen, dass sie die Ausführung möglicherweise nicht in Frage stellen.
Verfasst am 2. April 2022. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:
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