Statische Überprüfung einer PV-Dachanlage auf einer Logistikhalle in Kaiserslautern, Rheinland Pfalz

Projektbeschreibung

Für ein PV-Gen­er­alun­ternehmen wur­den die Tra­gre­ser­ven ein­er Logis­tikhalle sta­tisch geprüft. Geplant ist die Instal­la­tion großflächiger Solaran­la­gen mit Bal­last (ca. 20 kg/m²) auf dem Dach der Halle. Die Tragfähig-und Gebrauch­stauglichkeit sind zu prüfen. Nach ein­er Erstein­schätzung fol­gte später eine rech­ner­ische Prü­fung und Bew­er­tung.

Nachweisberechtigte Bauingenieure.PV-Statik kostenlos anfragen.

Die Halle wurde im Jahr 2019 geplant und gebaut. Es han­delt sich um eine Stahl-Fach­w­erkhalle. Das Dachtrag­w­erk bildet eine Trapezblechdecke mit Dachver­band, gelagert auf Fach­w­erk­bindern und Rand- sowie Brand­wandträgern. An den Fas­saden befind­en sich Unterkon­struk­tio­nen mit hor­i­zon­tal ges­pan­nten Isopa­neel-Ele­menten. Stahlbe­ton­stützen (Fer­tigteile), aus­ge­bildet als Kra­garm­stützen leit­en die Las­ten weit­er in die Fun­da­mente.

Die Herausforderung

Es han­delt sich um ein zweifach begutachtetes Hal­lenge­bäude mit umfan­gre­ichen Bestand­sun­ter­la­gen. Die Instal­la­tion der PV-Anlage kon­nte bisweilen sta­tisch nicht als unbe­den­klich bew­ertet wer­den. Das Pro­jekt sollte jedoch zeit­nah starten, da der Betreiber von den stark gestiege­nen, hohen Stromkosten betrof­fen war. Nachbesserun­gen am Bestand soll­ten ver­mieden wer­den. Im Sinne der Solarstromerzeu­gung wird davon aus­ge­gan­gen, dass die Dachfläche mit PV-Mod­ulen größt­möglich belegt wer­den soll (Flächen­last mit ger­ingst­möglichen Mod­u­la­b­stand). Die vorge­se­hene Bele­gung wurde mit dem Auf­tragge­ber abges­timmt.

Unsere Ergebnisse

Nach rech­ner­isch­er Nach­mod­el­lierung (Reverse-Engi­neer­ing) kon­nten die PV-Zusat­zlast als sta­tisch unbe­den­klich bew­ertet wer­den (wie im Erstcheck bere­its prog­nos­tiziert).

Die in den beste­hen­den Unter­la­gen aufge­führten Las­tan­nah­men wur­den mit den tat­säch­lichen Las­ten vor Ort abgeglichen und an die Real­ität angepasst. Weit­er­führend wurde eine 3D-FEM Berech­nung durchge­führt. Die vorheri­gen Sta­tik-Gutachter hat­ten lediglich am Desk­top ein­fache Las­ten­ver­gle­ichsmeth­o­d­en ver­wen­det, ohne die einzel­nen Posi­tio­nen im Detail zu prüfen.

Abbil­dung: Las­ten

Bei einem Ort­ster­min durch unseren erfahre­nen Trag­w­erk­s­plan­er kon­nten weniger Instal­la­tion­slas­ten fest­gestellt wer­den, als ursprünglich angenom­men wurde. Die später fol­gende Nach­mod­el­lierung des Tragsys­tems führte – übere­in­stim­mend zu der Erstein­schätzung vor Ort – dazu, dass die gelieferte Vordi­men­sion­ierung prüf­fähig doku­men­tiert und Haf­tungsrisiken über­nom­men wer­den kon­nten. Durch tabel­lar­ische Auflis­tung der Ergeb­nisse wurde dem Kun­den aufgezeigt, wo Reser­ven beste­hen und wo Aufla­gen nötig sind.

Abbil­dung: Tabelle Aus­nutzungs­grade

Bei zwei Fach­w­erk­bindern kon­nten Aus­nutzungs­grade von über 100 % rech­ner­isch ermit­telt wer­den. Mit begrün­de­tem Inge­nieur­sachver­stand wurde die leicht erhöhte Aus­nutzung als vertret­bar bew­ertet.

Fragen und Antworten

Wie kon­nten gerin­gere Instal­la­tion­slas­ten fest­gestellt wer­den?

Es wur­den Liefer­scheine und Vor-Ort Ein­drücke kom­biniert begutachtet. Darüber hin­aus wird in der Sta­tik fol­gt ein aus­drück­lich­er Hin­weis, dass keine weit­eren Las­ten an die Dachkon­struk­tion befes­tigt wer­den soll­ten.

Was kostet eine PV-Sta­tik?

Bei dem Bau­vorhaben wur­den ins­ge­samt drei Sta­tik-Gutacht­en erstellt. Die Preise der extern erstell­ten Sta­tik-Gutacht­en sind nicht bekan­nt. Die Hon­o­rarkosten ein­er etwas aufwendi­geren sta­tis­chen Berech­nung mit FEM Meth­o­d­en waren — angesichts der erziel­ten Mach­barkeit der Pho­to­voltaikin­stal­la­tion – ver­nach­läs­sig­bar ger­ing.

Warum kön­nen PV-Anla­gen auf ver­gle­ich­sweise neuen Hal­lenge­bäude nicht bedenken­los instal­liert wer­den?

Steigende Mate­ri­alkosten führen dazu, dass Hal­len­bau-Unternehmen einen Wet­tbe­werb­svorteil erzie­len, wenn der Mate­ri­albe­darf beim Bau best­möglich reduziert wer­den kann. Ger­ade bei Stahlbauhallen spielt die sta­tis­che Aus­nutzung der einzel­nen Bauteile eine wesentliche Rolle dafür, wie hoch die Mate­ri­alkosten aus­fall­en. Die Las­tan­nah­men wer­den im Regelfall auf das Min­dest­maß reduziert. Die nachträgliche Instal­la­tion ein­er PV-Anlage ist damit häu­fig nicht ohne Vor-Ort und rech­ner­ische Prü­fung zu empfehlen.

Learnings

  • Langjährige Pro­jek­ter­fahrung im Hal­len­bau hil­ft bei sta­tis­chen Erstein­schätzun­gen, die Stellschrauben ziel­ge­nau zu iden­ti­fizieren und das Dachtrag­w­erk zu prüfen. Der Aufwand kann ins­ge­samt – trotz hoher Anforderun­gen – auf ein Min­dest­maß reduziert wer­den.
  • Vor-Ort-Auf­nah­men kön­nen ein PV-Pro­jekt ret­ten. Es reicht jedoch nicht aus, einen Beruf­se­in­steiger zu einem Vor-Ort Ter­min zu schick­en. Es kommt auf einzelne Details an.
  • Neubauhallen sind sta­tisch häu­fig stark aus­genutzt. Die Pro­fes­sion­al­ität in der Branche führt zu sta­tisch opti­mierten Kon­struk­tio­nen. Rel­e­vante Stellschrauben in der Sta­tik muss man ken­nen.

Weitere Fotos

Abbil­dung: Lager­halle. Stahlfach­w­erk­träger­rah­men mit Trapezblech­dach; Für den Tragfähigkeit­snach­weis kann der tat­säch­liche Befes­ti­gungspunkt ein­er Last entschei­dend sein. Mehrere Bere­iche des Daches sind frei von TGA-Leitun­gen und Rohre. Hier sind die Las­ten häu­fig geringer als an einem maßgeben­den Träger berech­net wurde.
Abbil­dung: Anschluss­de­tails sind genau zu prüfen.
  • Wir freuen uns über weitere Referenzen und stehen Ihnen selbstverständlich auch für einen direkten Austausch zum Thema "PV-Statik" gerne zur Verfügung:


    Kundenmeinungen

    4,80 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 66 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:

    Max Haddick

    Google

    5,00 / 5

    5.00 von 5 Sternen

    Bin sehr zufrieden. Am Ende war doch kein sta­tis­ches Gutacht­en notwendig, da eine Nicht-Tra­gende-Wand betrof­fen war. Vie­len Dank für die Hil­fe! Komme gerne wieder auf Euch zurück!
    ShopVote Logo

    Kartal 2019

    ShopVote

    5,00 / 5

    5.00 von 5 Sternen

    Alles super von der Anfangsphase bis zur Erstel­lung der Sta­tik … Empfehle gerne weit­er..

    Über uns

    Unser Ingenieur-Team besteht aus qualifizierten Fachplaner mit je 20+ Berufsjahren und einem Doktortitel (Dr.-Ing.), (Fach)Hochschulabschluss, sowie Eintragungen in mehreren Ingenieurkammern und weiteren Qualifikationen. Ein Auszug:

    Ingenieurkammer Niedersachsen
    Architekten und Stadtplanerkammer Hessen
    Ingenieurkammer Hessen
    Architekten und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein

    Unsere Ansprechpartner:

    Doktor-Ingenieur<br>Christoph Ebbing

    Dr.-Ing.
    Christoph Ebbing

    Geschäftsführer

    Diplom-Ingenieur (FH)<br>R. Sithamparanathan

    Dipl.-Ing. (FH)
    R. Sithamparanathan

    Leiter Tragwerksplanung

    Diplom-Volkswirt<br>Stefan Tiesmeyer

    Dipl.-Vw.
    Stefan Tiesmeyer

    Leiter Energiewirtschaft

    Unsere Keyfacts:

    Gründungsjahr
    2019
    Berufsjahre
    20+
    erfolgreiche Projekte
    2.250+

    » Details

    Leistungen

    Die ESTATIKA GmbH ist ein bundesweit tätiges Ingenieurbüro für Unbedenklichkeitsbescheinigungen von Zusatzlasten durch Photovoltaik-Anlagen (PV-Statiken) für Gewerbekunden und Kommunen.

  • Standort
    Statische Überprüfung PV-Dachanlage in Kaiserslautern, Rheinland Pfalz
    Bauvorhaben
    Erweiterung Nichtwohngebäude
    Jahr
    2025
    Leistungen
    Standsicherheit Statik (Unbedenklichkeit)