Statische Überprüfung einer PV-Dachanlage auf Produktionshallen in Plettenberg, NRW

Projektbeschreibung

Für einen Gewer­bekun­den wur­den mehrere Bestands­däch­er von Pro­duk­tion­shallen auf die Nachrüs­tung von Pho­to­voltaikan­la­gen sta­tisch geprüft. Gegen­stand der Prü­fung waren fünf Hallen (Halle 1–5).

Die erste Halle wurde im Jahr 1992 gebaut. Weit­ere Hallen fol­gten in den Jahren 2002, 2005 und 2008. Es han­delt sich um Stahl- und Mas­sivbaukon­struk­tionen. Das Dachtrag­w­erk, mit Trapezblech belegt, ist auf einem Fach­w­erk­binder und Stützenkon­struk­tion (Stahl, Stahlbe­ton) gelagert. Unter den Stützen befind­en sich Einzel­fun­da­mente (siehe Abbil­dun­gen).

Nachweisberechtigte Bauingenieure.PV-Statik kostenlos anfragen.

Die Herausforderung

Es han­delt sich um einen het­ero­ge­nen Bestand mit teils lück­en­haften Bestand­sun­ter­la­gen (Stahl- und Mas­sivbaukon­struk­tio­nen). Diverse Betrieb­slas­ten waren nicht doku­men­tiert (z. B. Lüf­tungsrohre) und mussten mit den PV-Zusat­zlas­ten kom­biniert wer­den. Darüber hin­aus sollte das Pro­jekt zeit­nah starten. Diverse Nachbesserun­gen am Bestand soll­ten ver­mieden wer­den.

Unsere Ergebnisse

Nach Mod­el­lierung aller Hallen kon­nten die PV-Zusat­zlast als sta­tisch unbe­den­klich bew­ertet wer­den (wie im Erstcheck bere­its prog­nos­tiziert).

Als erstes wur­den auf Basis der vorhan­de­nen Unter­la­gen und Fotos die Sta­tik der Hal­lenge­bäude geprüft. Ein Dachgutachter, welch­er primär den tech­nis­chen Zus­tand der Dachhaut geprüft hat, stellte eine umfan­gre­iche Fotodoku­men­ta­tion bere­it. In Kom­bi­na­tion mit vere­in­facht­en Ver­gle­ich­srech­nun­gen und Erfahrungswerten kon­nte für ein geringes Hon­o­rar bere­its eine tech­nis­che Mach­barkeit in Aus­sicht gestellt wer­den.  Bei einem Ort­ster­min durch unseren erfahre­nen Trag­w­erk­s­plan­er kon­nten nicht doku­men­tierte Zusat­zlas­ten doku­men­tiert und später rech­ner­isch mit­berück­sichtigt wer­den. Die später fol­gende Nach­mod­el­lierung des Tragsys­tems führt dazu, dass die im Rah­men der Erst­ber­atung geliefer­ten Vordi­men­sion­ierung prüf­fähig doku­men­tiert und Haf­tungsrisiken über­nom­men wer­den kon­nten. Durch tabel­lar­ische Auflis­tung der Ergeb­nisse wurde dem Kun­den aufgezeigt, wo Reser­ven beste­hen und wo Aufla­gen nötig sind.

Abbil­dung: Sta­tis­ch­er Aus­nutzungs­grad

Eine Aus­nutzung über 100 % (siehe Spalte 3) wird entwed­er als vertret­bar oder sta­tisch beden­klich bew­ertet. Mit begrün­de­tem Inge­nieur­sachver­stand wurde die leicht erhöhte Aus­nutzung als vertret­bar bew­ertet. Einzig ein Stahlrah­men war sta­tisch über­mäßig stark aus­genutzt. Bei der Nach­we­is­führung war auf­grund der hohen Aus­nutzung eine FEM-Mod­el­lierung erforder­lich. Wo sin­nvoll, wur­den Bestands- und Neu­las­ten ver­glichen und opti­miert (z. B. Ent­fall alter Dachauf­baut­en vs. PV-Last), um Ver­stärkun­gen zu ver­mei­den. Dies galt ins­beson­dere für Dachbere­iche, die sowieso instandge­hal­ten wer­den soll­ten.

Fragen und Antworten

Was ist der Vorteil eines PV-Sta­tik Quickcheck?

Es han­delt sich um eine schnelle, kostengün­stige Mach­barkeit­sentschei­dung. Erst bei pos­i­tiv­er Bew­er­tung fol­gt die aus­führliche Sta­tik mit Unter­schrift – dann erst fällt das höhere Hon­o­rar an.

Welche Risiken birgt ein PV-Sta­tik Quickcheck?

Ein solch­er Quickcheck kann nicht voll­ständig automa­tisiert auf Grund­lage von Dat­en durchge­führt wer­den. Ein erfahren­er Trag­w­erk­s­plan­er mit aus­re­ichend Ken­nt­nis­sen in der jew­eili­gen Bauweise (Stahlbau, Mas­sivbau, Holzbau) sollte die Bestand­sun­ter­la­gen mit Inge­nieur­sachver­stand zusät­zlich bew­erten. Wird diese Bew­er­tung durch einen Laien oder Beruf­se­in­steiger durchge­führt, beste­ht die Gefahr der Fehlein­schätzung.

Wie belast­bar sind die Ergeb­nisse des Sta­tik-Quickchecks?

Wenn die sta­tis­che Aus­nutzung der Bauteile sehr hoch ist (typ­isch bei Stahlrah­menkon­struk­tio­nen und schlecht doku­men­tierten Las­ten) sind die Ergeb­nisse eines Quickchecks all­ge­mein nicht voll belast­bar (Haf­tungsrisiken bleiben bei den Bauher­ren). Erst mit Kom­bi­na­tion ein­er prüf­fähi­gen sta­tis­chen Über­prü­fung – mit Unter­schrift sind die Aus­sagen rechtlich belast­bar. Desto mehr Erfahrung und Know-How ein Inge­nieur­büro bere­its gesam­melt hat, desto höher ist die Wahrschein­lichkeit, dass die Ergeb­nisse belast­bar sind.

Learnings

  • Frühe Mach­barkeit­sklärung spart auch bei kom­plizierten und schlecht doku­men­tierten Pro­jek­ten Zeit und Bud­get. Der Quickcheck kann eine sehr gute Entschei­dungs­grund­lage sein, ein Pro­jekt weit­er zu ver­fol­gen und Kosten für die Wirtschaftlichkeits­berech­nung einzuschätzen.
  • Vor-Ort-Auf­nah­men sind unver­mei­d­bar um Fehlein­schätzun­gen zu ver­hin­dern (abwe­ichende Dachauf­baut­en und Instal­la­tion­slas­ten).
  • Eine hohe Aus­nutzung tritt typ­is­cher­weise bei alten Stahlrahmenkon­stuk­tio­nen mit großen Stützweisen und in Kom­bi­na­tion mit Kran­las­ten auf.
  • Kreativ­er Inge­nieur­sachver­stand ist frühzeit­ig notwendig, um sta­tisch erforder­liche Nachbesserun­gen zu ver­mei­den.
  • Eine Darstel­lung der sta­tis­chen Aus­nutzung in ver­ständlich­er Form schafft Trans­parenz für Entschei­dun­gen – auch bei Laien (End­kun­den, PV-Unternehmen, weit­ere Pro­jek­t­beteiligte).

Weitere Fotos

Abbil­dung: Fer­ti­gung / Pfet­tenebene. Innenan­sicht mit Pfet­ten­lage, Beleuch­tung und Haustech­nik. Nicht sel­ten weichen die gerech­neten Instal­la­tion­slas­ten vom Gebäudebe­stand ab. Beim Quickcheck sollte dies mit sin­nvollen Erfahrungswerten zur Ver­mei­dung von Fehlein­schätzun­gen beachtet wer­den.
Abbil­dung: Kran­bahn unter Sat­tel­dach. Kranan­la­gen belas­ten die Stützen. Zusät­zliche Las­ten vom Dach kön­nen zur Über­las­tung führen.
Abbil­dung: Stahlfach­w­erk­träger. Sta­tisch war diese Halle trotz größer­er Stützweit­en weniger beden­klich. Ohne Fachken­nt­nisse sind solche Frühein­schätzun­gen nicht möglich.
  • Wir freuen uns über weitere Referenzen und stehen Ihnen selbstverständlich auch für einen direkten Austausch zum Thema "PV-Statik" gerne zur Verfügung:


    Kundenmeinungen

    4,80 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 66 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:

    ShopVote Logo

    ShopVoter-1918001

    ShopVote

    4,50 / 5

    4.50 von 5 Sternen

    Die Berech­nung der Sta­tik für zwei Wand­durch­brüche erhielt ich rel­a­tiv schnell (ca. 14 Tage inklu­sive Feiertage). Der ver­ant­wortliche Sta­tik­er, beant­wortete mir meine Fra­gen auch recht zeit­nah und ging auf meine Wün­sche ein. Vie­len Dank nochmal. Gerne komme ich bei Bedarf nochmals auf Sie zu.
    ShopVote Logo

    ShopVoter-2724567

    ShopVote

    5,00 / 5

    5.00 von 5 Sternen

    Nachträgliche Prü­fung ein­er vorhan­de­nen Sta­tik wurde frist­gerecht und zielführend durchge­führt. Top Preis-/Leis­tung, fre­undliche und stets gut erre­ich­bare Mitar­beit­er. Zuver­läs­sig und auch Rück­fra­gen wur­den qual­i­fiziert beant­wortet. 100% (Weiter-)empfehlenswert.

    Über uns

    Unser Ingenieur-Team besteht aus qualifizierten Fachplaner mit je 20+ Berufsjahren und einem Doktortitel (Dr.-Ing.), (Fach)Hochschulabschluss, sowie Eintragungen in mehreren Ingenieurkammern und weiteren Qualifikationen. Ein Auszug:

    Ingenieurkammer Niedersachsen
    Architekten und Stadtplanerkammer Hessen
    Ingenieurkammer Hessen
    Architekten und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein

    Unsere Ansprechpartner:

    Doktor-Ingenieur<br>Christoph Ebbing

    Dr.-Ing.
    Christoph Ebbing

    Geschäftsführer

    Diplom-Ingenieur (FH)<br>R. Sithamparanathan

    Dipl.-Ing. (FH)
    R. Sithamparanathan

    Leiter Tragwerksplanung

    Diplom-Volkswirt<br>Stefan Tiesmeyer

    Dipl.-Vw.
    Stefan Tiesmeyer

    Leiter Energiewirtschaft

    Unsere Keyfacts:

    Gründungsjahr
    2019
    Berufsjahre
    20+
    erfolgreiche Projekte
    2.250+

    » Details

    Leistungen

    Die ESTATIKA GmbH ist ein bundesweit tätiges Ingenieurbüro für Unbedenklichkeitsbescheinigungen von Zusatzlasten durch Photovoltaik-Anlagen (PV-Statiken) für Gewerbekunden und Kommunen.

  • Standort
    Plettenberg, NRW
    Bauvorhaben
    Erweiterung Nichtwohngebäude
    Jahr
    2024
    Leistungen
    Standsicherheit Statik (Unbedenklichkeit)